Tag 29. Lao Textile Museum und eine erkenntnis

15. November 2023

Erster Programmpunkt des Tages: Zimmerwechsel. An der Rezeption saß nun eine Person, die um ein bisschen weniger indifferent war als die vom Vortag; und sorgte dafür, dass wir ein anderes Zimmer bekamen.

Anschließend fuhren wir zum privat geführten „Lao Textile Museum“, das zum einen historische Sammlerstücke – nicht nur Textilien, auch Webstühle und sonstige Gerätschaften – ausstellt, aber auch das Handwerk am Leben hält und selbst Stoffe färbt und herstellt. Das Färben mit Indigo hat in Laos eine lange Tradition und wird im Museum gut erklärt. Zum Abschluss bekommt jeder Besucher eine Tasse blauen Tee serviert. Der wird allerdings nicht mit Indigo, sondern mit entsprechenden Blüten gefärbt.

Den Nachmittag verbrachten wir am Hotelpool. Eine gewisse Reisemüdigkeit hatte sowohl den Reisebegleiter als auch mich ergriffen. Im Gespräch darüber waren wir uns einig, dass wir problemlos zwei oder drei Monate oder noch länger am gleichen Ort sein können (wie es bei uns beiden beruflich schon öfter der Fall war), dass wir aber nach vier Wochen genug vom aus-dem-Koffer-leben und ständigem Quartierwechsel hatten. Die Erkenntnis wurde für zukünftige Reiseplanungen vorgemerkt.

Abends gingen wir zum Nachtmarkt. Der in Vientiane ist völlig anders als der in Luang Prabang. Auf letzterem werden ganz überwiegend laotische Produkte angeboten (vor allem Bekleidung, aber auch Kunsthandwerk), in Vientiane dominieren Waren chinesischer Herkunft hergestellt für den universalen Massengeschmack. Muss ich noch erwähnen, dass mir der Markt in Luang Prabang besser gefiel?

Außerdem festigte sich der gestern schon gewonnene Eindruck der Gleichgültigkeit gegenüber der Kundschaft. Auf dem Markt fand ich ein Mitbringsel für den Neffen, musste jedoch den Standbesitzer dreimal ansprechen, bis der Herr von seinem Handy aufzublicken und mich zur Kenntnis zu nehmen geruhte. Es muss etwas in Vientiane sein – weder in Kambodscha noch andernorts in Laos habe ich das bisher erlebt.