Tag 27. pottery village

13. November 2023

Das „Töpferdorf“ wird beworben als Ort der traditionellen Töpferei. Das klang interessant. Der Weg dorthin involviert eine Fährfahrt, das Dorf liegt auf der anderen Seite des Mekong in einem Seitental. Mit der Fähre über den Mekong war eine spannende Erfahrung – zu spüren, wie der Kapitän das Schiff in die Strömung dreht und diese nutzt, um schräg den Fluß zu kreuzen. Weiterhin, um Leute zu gucken. Die Fähre nutzen alle, Touristen, Geschäftsleute, Händler, Schulkinder, Beamte in Uniform, etc. etc.

Zur Weiterfahrt ins Töpferdorf stiegen wir in ein Tuktuk, nicht ohne vorher intensive Preisverhandlungen geführt zu haben. Per Handy: man tippt die Zahlen ein und zeigt sie der Gegenpartei, die ihrerseits mit getippten Zahlen antwortet. Das geht solange, bis man sich auf eine Summe geeinigt hat.

Das Töpferdorf selbst war leider recht enttäuschend. Der erste Laden hatte eine Menge Getöpfertes ausgestellt, doch alles wirkte dilettantisch hergestellt. Kein Wunder – es handelte sich um Erzeugnisse aus Töpferkursen für Anfänger. Das relativierte natürlich das Erstaunen über die „Handwerkskunst“.

Am anderen Ende des Dorfes gab es dann einen Familienbetrieb, der wirklich auf professionellem Niveau arbeitet und schöne Töpferwaren anbot. Ich hätte mich durchaus für Teller und Schalen erwärmen können – aber wie kriegt man sowas unfallfrei durch halb Laos und dann um die halbe Welt nach Hause, mal abgesehen vom Gewicht? So blieb es beim Angucken.

Wer im „Töpferdorf“ eine Vielzahl an Betrieben und Waren guter Qualität erwartet, wird enttäuscht werden. Ein einziger Betrieb bemüht sich, die Tradition zu erhalten, ansonsten gab’s das ganz normale laotische Dorfleben.

Den letzten Abend in Luang Prabang begingen wir mit einem besonderen Essen. Das Restaurant, bei dem ich auch Kochkurs gebucht hatte, bietet ein Set Menu für zwei Personen an, mit der Besonderheit, dass das Servicepersonal dazu erklärt, was man ißt, wie man es ißt und wie es zubereitet wurde.

Man sollte schon einen guten Appetit mitbringen, um das alles zu vertilgen. Aber es hat sich gelohnt, fast alles schmeckte wunderbar (nur die Suppe war nicht ganz mein Fall: zu erdig und etwas säuerlich, aber die Erfahrung war’s wert).

Um dieses Gelage preislich einzuordnen: das Set Menu für zwei Personen kostet 350.000 Kip. Das sind etwa 17 Euro. Für laotische Verhältnisse ein Luxus, den sich nur wenige leisten könnten, für uns westliche Touristen eine Möglichkeit, erstklassige einheimische Küche zu sehr zivilen Preisen zu genießen.

Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten