Tag 26. Tradional Arts and Ethonology Center (TAEC) und hübsche zehennägel

12. November 2023

Der Reisebegleiter hatte schon am Vorabend gehustet und geschnupft, und fühlte sich heute morgen nach eigener Aussage „viertel vor tot“. Männerschnupfen halt. Er blieb im Bett, und ich machte mich allein auf eine kleine Runde durch Luang Prabang. Genau genommen gibt’s da gar keine großen Runden, die Stadt besteht aus nur wenigen Straßenzügen. Aber ich schweife ab.

Zuerst ging es zum Traditional Arts and Ethnology Center (TAEC). Das ist eine Organisation, die sich den Erhalt und die Förderung traditioneller laotischer Weberei und damit verbundener Sitten und Gebräuche auf die Fahnen geschrieben hat. In Laos gibt es eine Vielzahl ethnischer Gruppen, und jede hat ihre eigene Tracht, ihre typischen Farben, Muster, Webtechniken, etc. Die Ausstellung im TAEC zeigt viele davon und beschäftigt sich auch mit Fragen des Plagiats. Ist die Verwendung einzelner typischer Musterelemente durch westliche Modeschöpfer bereits nicht akzeptabel? Wo ist die Grenze zwischen Zitat und Plagiat?

Danach kümmerte ich mich ums persönliche Wohlbefinden. Nach fast vier Wochen unterwegs verlangten die Fußnägel eine ordentliche Pflegeeinheit und frischen Nagellack. Ich suchte also einen lokalen Schönheitssalon auf („Salon & Nails by Bee“). Zuerst musste ich Bee klarmachen, dass ich keine Gelnägel wünsche; dann fragte sie, woher ich komme, und war ganz begeistert, dass ich eigens aus Deutschland in ihren Salon kam, und machte sich mit Verve über meine Füße her. Nach einer halben Stunde war das Fahrwerk runderneuert, und ich war sehr erfreut, weil ich das selber nie so toll hinkriege.

Mit frischen Hufen ließ sich gut weiter durchs Städtchen spazieren. Am frühen Nachmittag war ich wieder im Hotel, mit unterwegs erworbenem Lime Soda (großartiges Zeug: frisch gepresster Limettensaft, mit Sprudel aufgegossen und viel Eis im Becher. Gibt’s an jeder Ecke ‚to-go‘ zu kaufen). Der Reisebegleiter gab Lebenszeichen von sich, und nach dem Genuss des Lime Soda gab er an, sich besser zu fühlen. Woraufhin wir beide einen Nachmittagsschlaf einlegten.

Rechtzeitig zur Abendessenszeit wurden wir wieder wach und gingen ins „Phan Boun Cafe and Restaurant“ direkt am Nachtmarkt. Ein traditionell eingerichtetes Lokal mit Kellnern in Tracht, laotischer Musik und ebensolchem Essen.

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