Tag 21. Der Amtsschimmel an den Wasserfällen

07. November 2023

Ursprünglich hatten wir den Plan, auf dem Mekong von Luang Prabang zurück nach Vientiane fahren zu wollen. Leider mussten wir feststellen, dass der reguläre Schiffsverkehr zwischen den beiden Städten eingestellt ist, seit es eine Nationalstraßenverbindung gibt. Es gibt nur noch zwei Luxus-Flußkreuzfahrtschiffe, die für die fünftägige Tour Preise weit jenseits unseres Budgets aufrufen. Nun wollten wir aber unbedingt eine längere Fahrt auf dem Mekong machen, um ein wenig vom Lebensgefühl an und auf dem Fluß aufnehmen zu können. Bei der Internetrecherche stießen wir auf einen lokalen Anbieter, Shompoo (nicht Shampoo!) Cruises. Deren „Slow Boat“-Touren klangen interessant, also suchten wir morgens die Agentur auf und buchten eine Zweitagestour: Einen Tag flußauf, Quartier in Pakbeng (ein winziges Kaff, das nur deshalb Übernachtungsort ist, weil es eine Tagesreise von Luang Prabang entfernt liegt) und am nächsten Tag wieder flußab.

Gegen Mittag starteten wir zu einem Ausflug zu den Kuang Si Wasserfällen. Sie sind zwar weder besonders hoch noch besonders breit, aber dafür besonders hübsch anzusehen.

Die Eintrittskarten erwirbt man am Parkplatz, lässt sich dann von einem Shuttle bergauf karren und die Tickets am eigentlichen Zugang kontrollieren. Hier saßen zwei äußerst wichtig dreinblickende Herren, vor sich das behördlich sanktionierte Eintrittskartenentwertungsgerät: einen Locher.

Erst ging es ein Stück durch Wald, auf dem Weg zu den Wasserfällen kommt man an einer Kragenbär-Auffangstation vorbei. Die Tiere werden hier gepflegt und versorgt, zum Auswildern sind sie meist zu krank, nachdem sie aus engen Käfigen befreit wurden, in denen man sie hielt, um ihnen regelmäßig Galle abzuzapfen, die in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung findet. Wir ließen eine kleine Spende für die Arbeit der Station da.

Dann hörte man auch schon Wasserrauschen und bald kamen die Fälle in Sicht – das Wasser stürzt kaskadenartig in mehrere hintereinander liegende Becken; es erinnert ein wenig an die Plitvicer Seen in Kroatien. Das Schöne ist, dass man in den Becken baden darf. Ich fand es äußerst erfrischend!

Am Parkplatz gab’s natürlich jede Menge Verkaufsstände, und da wir ein Hüngerchen verspürten, kauften wir eine Tüte „Sacha Inchi“-Nüsse. Nie gehört. Und was soll ich sagen: sie sind äußerst schmackhaft. Irgendwo zwischen Erdnuss und Mandel.

Abendessen gab es wieder auf dem Nachtmarkt. Nach koreanischen Kleinigkeiten zur Vorspeise ging ich diesmal an den „Alles am Spieß“-Stand. man sucht sich zusammen, was man möchte, die Standfrau wiegt ab, danach bemisst sich der Preis, und nach ein paar Minuten Wartezeit bekommt man sein frisch Gebratenes mit Würzung nach Wahl.

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